Bedeutung von Sandstandorten
Natürliche Sandstandorte gehören mit zu den am meisten bedrohten Lebensräumen. Sie wurden häufig überbaut oder durch Sandabbau entfernt. Landwirtschaftlich genutzte Sandmagerrasen oder Sandäcker wurden durch Düngung stark verändert.
Sandstandorte sind kleine Wüsten, die sich durch starke Trockenheit und Nährstoffarmut auszeichnen mit einem Mosaik aus lückigem Pflanzenbewuchs.
Neben der Sandgrasnelke besiedeln weitere Spezialisten aus der Tier- und Pflanzenwelt diesen Lebensraum.
Silbergras
An seinem auffallend horstigen Wuchs mit dem graugrünen, schmalen Blättern und silbrig schimmernden Ähren leicht erkennbar.
Die schmalen Blätter verringern die Verdunstungsfläche.
Kleines Habichtskraut
Der hellgelb blühende kleine Korbblütler schützt sich durch eine dichte Behaarung vor starker Sonneneinstrahlung.
Bergsandglöckchen
Durch ihren kleinen Wuchs ist die Blume mit dem kugelförmigen, lila Blütenstand an den extremen Nährstoffmangel optimal angepasst.
Kleiner Sauerampfer
Rötliche kleine Rosetten mit spitzen Blättern weißen auf den Kleinen Sauerampfer hin. Auch er hat sich mit seiner Größe den Nährstoffverhältnissen angepasst.
Hungerblümchen
Der einjährige Kreuzblütler bildet bereits ab Mitte März mit seinen kleinen weißen Blüten einen zarten Blütenflor.
Nach nur kurzer Lebenszeit überdauert es die Hitze und Trockenheit des Sommers als Samen.
Blauflügelige Ödlandschrecke
Die Heuschrecke ist gut getarnt mit ihren graubraunen Punkten und Streifen.
Nur beim Auffliegen zeigt sie die herrlich blauen, mit einem schwarzen Band eingefassten Hinterflügel und überrascht den Besucher.
Wildbienenarten
Sie leben bevorzugt in Sandmagerrasen, da sie dort ihre Brutröhren leicht in den lockeren Sand bauen können, denn der heiße Sand wirkt wie ein Brutschrank. Die Hosenbiene, eine ausgesprochene Art auf Sand, sammelt Nektar auf Korbblütlern wie dem Kleinen Habichtskraut.