Landrat Andreas Meier geht bei der Schaffung von Blühflächen im Nördlichen Oberpfälzer Wald in die Offensive
Viele geförderte Projekte mit solider Förderkulisse. Dafür bürgt der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald als ein zuverlässiger Garant seit seiner Gründung vor mehr als dreißig Jahren. Seit 1992 hat er zudem die Trägerschaft für die Landschaftspflege anstelle eines Landschaftspflegeverbandes übernommen. Der Naturpark koordiniert in dieser Funktion die Nutzung von wertvollen Flächen um sie weiterhin für die verschiedensten naturschutzfachlichen Zielsetzungen zu erhalten unddas typische Erscheinungsbild der Landschaft mit ihren Elementen und Strukturen zu bewahren. „Besonders der Erhalt der Artenvielfalt liegt mir hier am Herzen“, bekennt Landrat Andreas Meier in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des gemeinnützigen Trägervereins.
Seit seinem Amtsantritt ist auf diesem Gebiet der Naturpark mit Maßnahmen im Bereich Landschaftspflege verstärkt tätig und berät die Landnutzer bezüglich Lebensraumerhaltung und -verbesserung auf geeigneten Flächen. Mit dem Ureinwohnerprojekt „Grafenwöhrer Strandschönheit“ – Sandgrasnelke in Grafenwöhr konnte in den letzten Jahren mit den verschiedensten Aktionen auf die Bedeutung von Lebensräumen auch innerhalb von Siedlungen für die Artenvielfalt aufmerksam gemacht werden. Selbst der Landkreis Neustadt an der Waldnaab war auf diesem Gebiet nicht untätig. In Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde erfolgte auf bestehenden Ausgleichsflächen die Anlage von Blühstreifen für die Erhöhung des Nahrungsangebotes.
Trotz aller bisherigen Bemühungen blickt der Chef im Lobkowitzerschloss nach wie vor mit Sorge auf die bayernweit sinkende Anzahl an Bienen und Insekten. „Um hier wirkungsvoll entgegensteuern zu können bedarf es weiterer Bemühungen“, gibt er deshalb klar und unmissverständlich zu verstehen. Der Landrat geht daher mit dem Leitspruch „Natürlich Naturpark“ bei der Schaffung von zusätzlichen Blühflächen in die Offensive und will in den nächsten Jahren zusätzliche insektenfreundliche Maßnahmen in der Region Nordoberpfalz flächendeckend umsetzen. Während sich die Natur momentan noch die nötige Winterruhe gönnt, plant der Vorsitzende des Naturparks bereits mit seinem Team konkrete Umsetzungsmöglichkeiten.
Bereits bei der Mitgliederversammlung des Naturparkvereins am 28. März 2019 will er, aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Abteilung Landschaftspflege, die Aktion zur Förderung der Artenvielfalt vorstellen und konkrete Teilnehmerunterlagen bereitstellen.Dabei ist der Naturpark natürlich auf viele Unterstützer angewiesen, denn etwas gegen den Rückgang der heimischen Insektenvielfalt zu unternehmen bedeutet vor allem insektenfreundliche Lebensräume zu erhalten oder neu zu schaffen. Dafür geeignet sind Flächen in allen Größenordnungen. Angefangen von Randstreifen entlang von Wegen und Straßen oder Äckern bis zu Grün- und Abstandsflächen innerhalb von Orten die bisher intensiv genutzt wurden und im Eigentum von Kommunen, Landwirten, Kirchen, Privateigentümern oder Gewerbetreibenden stehen. Zusätzlich wird der Landkreis auf seinen Vorratsflächen zur Erhöhung der Artenvielfalt beitragen. Auch die Stadt Weiden i.d. OPf. und die naturparkbezogenen Teile des Landkreises Tirschenreuth werden mit ins Boot geholt.
Um die heimische Insektenwelt zu unterstützen reicht oft schon aus die Bewirtschaftung zu ändern, damit Insekten ihre ganze Entwicklung wie z.B. bei Schmetterlingen, von der Eiablage, über das Raupen-und Puppenstadium zu herrlichen Faltern abschließen können.In den erst kürzlich vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geänderten Landschaftspflegerichtlinien wurde sogar zusätzlich die Förderung zur Neuschaffung von ökologisch wertvollen Strukturen für Insekten und andere Artengruppen mit aufgenommen. Darunter fallende Maßnahmen können hier bis zu 70% gefördert werden – allerdings mit der Auflage, die Flächen über fünf Jahre zu erhalten. Nicht zuletzt deshalb übernimmt der Naturpark in Eigenregie nun die Planung und Koordinierung der vorgeschlagenen Flächen, versehen mit Bewertung und konkreter Aussage, welche Maßnahmen auf welchen Flächen verwirklicht werden können.
Im Sommer dieses Jahres sollen dann bereits erste Pilotprojekte zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neustadt an der Waldnaab vor Ort umgesetzt werden. Ab dem Förderjahr 2020 erfolgen jährlich flächendeckend Schritt für Schritt weitere Maßnahmen. „Die gesamte Aktion soll schließlich nicht punktuell oder nur einmalige Effekte auslösen, sondern über einen längeren Zeitraum nachhaltige Verbesserungen bewirken“, gibt sich Andreas Meier hinsichtlich des Erfolges im Rahmen des Blühpaktes Bayern zuversichtlich. Die Auswahl der Samenmischungen bestimmen dabei naturschutzrechtliche Gesichtspunkte. „Nicht alles was blüht ist schließlich für Insekten und Co. als optimale Nahrungsquelle geeignet“, unterstreicht der Landrat.
Außerdem wird eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit die Kampagne unterstützen. Es freut den Naturparkchef deshalb, dass bereits im diesjährigen BayernTourNatur-Magazin des Umweltministeriums die geplanten Anstrengungen als nachhaltiger Beitrag im Regierungsbezirk Oberpfalz überregional publiziert werden sollen.Zusätzlich findet unter dem Motto „Blühflächen und Wegbegleitflora in landwirtschaftlicher Flur- ein Gewinn für Ackerwildkräuter und die Insektenfauna“ am Sonntag, 07. Juli 2019 eine geführte Blühflächen-Erlebniswanderung in der Feldflur südlich von Waldthurn unter der Leitung von Frau Diplombiologin Mathilde Müllner statt. Hier werden den Teilnehmern u.a. fachliche Anregungen gegeben, wo eigentlich überall Artenhilfsmaßnahmen möglich sind. Weitere Details sind zu gegebener Zeit aus der Tagespresse zu erfahren.